Europas größter angeschlossener Bahnterminal

26. Juni 2020

VENLO - Der Logistikdienstleister Cabooter Group wurde am Freitag, 26. Juni, offiziell an die Ankunfts-, Abfahrts- und Wartegleise sowie an die öffentliche Schiene angeschlossen. Damit ist der zugtechnische Teil des neuen Bahnterminals fertiggestellt. Es handelt sich um ein Projekt mit einer Gesamtfläche von 28 Hektar, das acht Gleise mit einer Länge von neunhundert Metern umfasst. Im Zusammenhang mit der Krise des Covid 19 fand eine kleine Veranstaltung für 30 Personen statt. Dabei fuhr ein Zug von den öffentlichen Gleisen auf den Terminal und bewies, dass der Terminal nun angeschlossen ist.

Rund acht Jahre Planung und Konsultation gingen dem Bau des Railterminal Greenport Venlo voraus. Trotz der Corona-Krise, Stickstoffablagerungen und PFAS laufen die Bauarbeiten nach Plan, und der erste Abschnitt wird im September 2020 in Betrieb genommen. Erst im März besuchte Ministerin Cora van Nieuwenhuizen das Projekt und gab den Startschuss für die Bauarbeiten. Nur 3 Monate später wurde der nächste Meilenstein erreicht. Dies betrifft 15 der 28 Hektar. CEO Hans Cabooter hofft, dass die Bauarbeiten für die restlichen 13 Hektar noch vor Ende des Jahres beginnen können.

Über 20 Millionen
Es handelt sich um eine Investition von mehr als 20 Millionen Euro, die das Limburger Unternehmen aus eigener Tasche bezahlt. Außerdem wurden für das Terminal elf Kilometer Gleis verlegt, was insgesamt 50 Millionen Euro kostet. Dieses Geld wurde vom Staat, der Provinz Limburg und den Gemeinden Venlo und Horst aan de Maas aufgebracht.

Der Beigeordnete für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Hochschulwesen Erwin Boom unterstrich die Bedeutung dieses Terminals für die gesamte Region. Die Regierungen sind bestrebt, dass der Gütertransport immer weniger auf der Straße und immer mehr auf dem Binnenschiff oder, wie im Falle des neuen Terminals, auf der Schiene erfolgt. Venlo profiliert sich zunehmend als wichtiger Logistikknotenpunkt.

600.000 TEU pro Jahr
Die Regierung wollte das Straßennetz um Rotterdam entlasten, da dies das Wachstum des Hafens behindern könnte. Cabooter wollte ein neues Terminal, weil es an seinen derzeitigen Standorten in Blerick, Venlo und im deutschen Kaldenkirchen an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Der neue Standort ist kein Ersatz für einen oder mehrere der bereits bestehenden Terminals des Unternehmens, sondern eine Erweiterung, um den erwarteten Anstieg der Nachfrage zu bewältigen. Das Terminal wird eine maximale Kapazität von 600.000 TEU pro Jahr haben. Container, Anhänger und Wechselbehälter.

Verbindungen
Neben einer Verbindung nach Rotterdam hat das Unternehmen auch Südeuropa, z.B. Italien, und Nordeuropa, insbesondere Skandinavien, im Blick. Aber Cabooter hat auch Osteuropa im Blick, unter anderem mit einer Verbindung zur ungarischen Hauptstadt Budapest, und den Fernen Osten.

So verfügt das Unternehmen beispielsweise über einen Terminal in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Dieser soll ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Transport von und nach China werden, insbesondere über die Neue Seidenstraße. Cabooter denkt dabei ausdrücklich an Güter aus dem Bereich des elektronischen Handels.

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